Hallo Larissa, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei relocraft kurz vor:
Sehr gerne! Ich bin die Gründerin von relocraft und ich habe als Gesellschafter Robert, Christoph und die esb Invest an Bord. Ich habe einen Online-Marketing und UX-Design Hintergrund, während Christoph seit vielen Jahren Relocation Dienstleistungen Deutschlandweit anbietet und Robert in der digitalen Welt mit Webshops, Apps etc zu Hause ist. Die esb Invest ist unser neuer Partner, sie investieren in regionale Startup Ideen und liefern ein tolles Netzwerk.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
relocraft unterstützt Unternehmen dabei ihre ausländischen Mitarbeiter legal und ohne bürokratische Probleme einzustellen. Für viele Unternehmen ist der globale Talentpool keine Option weil die Ressourcen fehlen die neuen Mitarbeiter auf ihrem Weg und auch nach der Ankunft zu unterstützen. Dafür haben wir eine Lösung geschaffen, die in jedes Budget passt.
Die WebApp leitet Arbeitgeber und Arbeitnehmer digital durch jeden Schritt und es gibt die Möglichkeit lokal Unterstützung zu bekommen, wenn z.B. eine Anmeldung oder Wohnungssuche nicht klappt oder das Unternehmen keine Kapazitäten hat sich um die Beschaffung der Arbeitserlaubnis zu kümmern.
Welches Problem wollt Ihr mit relocraft lösen?
Es gibt so viele tolle, talentierte und motivierte Menschen, die im Ausland leben und gerne in Deutschland arbeiten würden. Leider werden ihre Bewerbungen viel zu oft abgelehnt und die Stellen bleiben unbesetzt weil die Hürde der Einwanderung und der Sprache für viele Unternehmer zu viele Risiken birgt. Wir sprechen über Fachkräftemangel, während es so viele Bewerber gibt (wohl gemerkt oft mit Sprachkenntnissen!) die abgelehnt werden. Wie passt das zusammen? Es fehlt an Unterstützung, was den gesamten Prozess von Vertragsabschluss bis Familiennachzug betrifft.
Wie ist die Idee zu relocraft entstanden ?
Relocraft ist ca 2020 unter einem anderen Namen entstanden. Ich nahm damals an einem Legal Tech Hackathon teil und brachte die Idee mit eine, leicht naiv, allumfassende Plattform zu schaffen, die weltweit die bürokratischen Prozesse für Einwanderung vereinfacht. Die Inspiration dazu kam von meinem -jetzt Ehemann-, der 2017 aus den USA nach Deutschland gekommen ist um als Software Ingenieur zu arbeiten. Sein Arbeitgeber gab damals keine Unterstützung uns es war extrem schwierig für ihn alles richtig zu machen, keine Deadline zu verpassen und eine Wohnung zu finden. Wir dachten damals: Das muss doch besser gehen. Da die Idee, den Hackathon gewonnen hatte, habe ich nie wieder aufgehört weiter an relocraft zu arbeiten um den größten Impact für Unternehmen und Internationals zu schaffen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter relocraft erklären ?
Ich würde es lieber meinem Sohn erzählen! Er ist von Anfang an mit dabei gewesen und ich musste ihm schon oft erklären was ich mache.
Es ist schwierig ein neues Land kennen zu lernen. Ich helfe dabei, dass die Leute, die nicht in Deutschland geboren sind, das Gefühl haben, dass Sie es schaffen können und sich ein schönes Leben hier aufbauen können.
Wenn man ins Krankenhaus muss, dann fehlen Pfleger, die einem helfen können und das müsste nicht so sein. Wenn wir dem Krankenhaus helfen ihre Mitarbeiter besser zu unterstützen, dann müssten wir weniger warten bevor uns geholfen wird.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Seit dem Start haben wir gemerkt, dass wir auch andere Relocation Agenturen mit unserer Lösung unterstützen können. Wir haben also eine Möglichkeit hinzugefügt, wie Relocater oder sogar Recruiter ihre Auftraggeber und deren Mitarbeiter digital und in Person unterstützen können.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir bieten ein Abo-Modell an und zusätzlich die Möglichkeit lokale Services zu buchen.
Unternehmen können nach der Abo-Auswahl ihre Mitarbeiter einladen und Services hinzufügen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren schief gegangen ?
Ich denke, dass da vielleicht reinfallen könnte, dass wir einen zu großen Teil des Kapitals in die Entwicklung gesteckt haben und nicht auf Marketingkosten gesetzt haben.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Gerade wenn man startet, ist es wichtig immer Zahlen zu generieren. Sei es in Appetite Studies oder ähnlichem. Das haben wir gelernt und können es jetzt besser umsetzen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Wir haben kontinuierlich an das Produkt geglaubt und sind dadurch eng zusammengewachsen. Das ist wichtig, denn gerade bei einem Start-up sind die Höhen genauso steil wie die Tiefen.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Wir haben vor Kurzem Funding von der esb Invest erhalten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Wir wollen richtig loslegen, das betrifft Marketing-Kampagnen aber auf die stetige Verbesserung des Angebots.
Wir möchten in Branchen, die einen hohen Personalbedarf haben mit Mythen aufräumen und Chancen für ausländische Bewerber schaffen.
Der Launch einer hybrid App steht bevor und wir wollen die Anwendung für Berufe die einen Anerkennungsprozess durchlaufen müssen optimieren.
Vielen Dank für das Interview.
One thought on “Relocraft macht Relocation ganz einfach”