PlugVan – In 5 Minuten zum Camper, Werkstatt- oder Logistikwagen

Hallo Florian, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup PlugVan, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?

Gerne, wir sind PlugVan und entwickeln seit 2018 Lösungen für einen flexiblen und nachhaltigen Einsatz von Nutzfahrzeugen. Mit unseren Modulen können Fahrzeuge in nur 5 Minuten in Camper, Werkstatt- oder Logistikfahrzeuge verwandelt werden. Und der Clou dabei – ohne Änderungen am Fahrzeug vorzunehmen.

Welches Problem wollt Ihr mit PlugVan lösen?

In Deutschland sind Millionen Transporter zugelassen, die häufig auf nur eine Nutzung ausgelegt sind. Mit unseren PlugVan Modulen können diese Fahrzeuge ganz einfach für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Kurz und knapp: Weil das nachhaltigste Fahrzeug eins ist, das nicht gebaut wird!
Gleichzeitig können Unternehmen ihre Transporter diverser einsetzen und den jeweiligen Ausbau auch bei Fahrzeugschäden, Fahrzeugwechsel oder gänzlich entkoppelt vom Fahrzeug nutzen. Sowohl das Fahrzeug als auch die Fahrzeugeinrichtung kann somit flexibel genutzt werden.

Wie ist die Idee zu PlugVan entstanden?

Die Idee zu PlugVan hatte mein Mitgründer Jörg 2017 aus einem Geistesblitz nach dem Besuch der weltgrößten Campingmesse: Warum kaufen so viele Leute Campingfahrzeuge (99,5% Diesel!) und nutzen sie dann nur ein paar Wochen im Jahr für diesen einen Zweck? Warum nicht vorhandene leere Transporter bei Bedarf schnell zu Campingbussen umbauen – und wieder zurück? So könnten auch gewerbliche Fahrzeuge aus dem Berufsalltag am Wochenende zum perfekten Camper werden! Die Lösung: eine vollständige Trennung von Innenausbau und Basisfahrzeug – eine mobile Wohnbox, die in jeden Kastenwagen hineinpasst!

Wie würdest Du Deiner Großmutter PlugVan erklären?

PlugVan trennt den Ausbau eines Fahrzeugs vom Fahrzeug selbst. Die Module kann man alleine in 5 Minuten in jeden Transporter schieben. Da das Modul im Fahrzeug nur als Ladung verzurrt wird, gibt es keine festen Installationen. Somit kann das Modul einfach aus dem Fahrzeug genommen werden und der Transporter dann für verschiedene andere Anwendungen oder auch einfach leer genutzt werden.
Die Module gibt es für verschiedenste Bereiche. Das Wohnmodul beispielsweise verwandelt einen Transporter in einen vollausgestatteten Camper. Das Werkstattmodul erschafft ein Werkstattfahrzeug, das Kühlmodul ein Kühlfahrzeug und so weiter.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Das Grundkonzept ist konstant gleichgeblieben: eine einfache Mehrfachnutzung von Fahrzeugen. Es sind nur neue Anwendungsbereiche stetig hinzugekommen z.B. Kühllösungen, Selbstausbauoptionen und weitere Fahrzeugklassen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir entwickeln und bauen in Berlin unsere Module und vermarkten diese europaweit direkt und über Partner.

Wie genau hat sich PlugVan seit der Gründung entwickelt?

Wir haben zu 3 im Campingbereich begonnen und haben das Team, die Partner und unsere Produktpalette ausgebaut (Werkstatt, Badmodul, Logistik, Büro, Kühlung, Rahmen).
In 2021 haben wir eine Finanzierungsrunde gemacht, bei der wir vier Business Angel mit an Bord nehmen konnten. Wir sind an unserem Standort in Berlin gewachsen und haben eine Produktion für die Module aufgebaut und unsere Lieferantenbeziehungen ausgebaut

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

9 Mitarbeitende und wir streben in 2024 einen Umsatz von über 1 Mio. EUR an.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Wir hatten ein Kundenprojekt, wo sich erst bei der Übergabe herausgestellt hat, dass unser Modul nicht in deren Fahrzeug gepasst hat. Das Fahrzeug hatte einen speziellen Boden und das haben wir vorher nicht sauber abgeprüft.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben einen Prozess eingeführt, der solche Dinge in Zukunft hoffentlich vermeidet.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir haben sehr zufriedene Kunden und konnten über die letzten Jahre eine starke Marke aufbauen. Wir waren in verschiedenen Formaten im TV und in vielen Zeitschriften wie zum Beispiel Stern und im GEO, in den Fachzeitschriften wie Autobild und Promobil. Auch im Social Media Bereich sind wir erfolgreich und haben etwa 20.000 Follower bei Instagram und über 75.000 Follower bei TikTok.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Am Anfang über Bootstrapping und verschiedene Förderprogramme, dann über eine Finanzierungsrunde mit Business Angel, der MBG und einem KfW-Darlehen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir wollen uns stärker auf den Ausbau des B2B-Marktes bei den Werkstattmodulen fokussieren, gerade auch was Unternehmensflotten angeht. Wir denken, dass dort noch viel Einsparpotential mit unseren Modulen gehoben werden kann. Gerade auch der Wechsel zu Nutzfahrzeugen mit elektrischem Antrieb hilft uns mit unserer Vision voranzukommen.


Vielen Dank für das Interview

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