Hallo Benedikt, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Plato kurz vor:
Ich bin Benedikt Nolte, Mitgründer und CEO von Plato. Unser Team besteht aus Experten mit tiefem Verständnis für den Großhandel und umfassender Erfahrung im KI- & Technologiebereich. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, die den B2B-Vertrieb im Großhandel durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz transformieren.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Plato ist im Kontext unserer Familienunternehmen PSN, Promex und Green Life Value entstanden. Bei Plato handelt es sich um eine Sales-Intelligence-Plattform, die speziell für den Großhandel entwickelt wurde. Unsere KI-gestützte Software integriert sich nahtlos in bestehende ERP-Systeme und bietet konkrete, datengetriebene Handlungsempfehlungen sowie automatisierte Workflows, um Vertriebsprozesse zu optimieren und Umsätze zu steigern.
Welches Problem wollt Ihr mit Plato lösen?
Die Großhandelsbranche, die jährlich Waren im Wert von rund 53 Billionen Dollar bewegt und jeden zweiten Dollar des globalen BIP beeinflusst, steht vor massiven Herausforderungen. Vertriebsmitarbeiter sind häufig überlastet, es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften, und ineffiziente Prozesse führen zu unnötiger Ressourcenverschwendung. Gleichzeitig sinkt die Verhandlungsmacht der Großhändler in der Lieferkette, während Umweltauswirkungen wie der CO₂-Ausstoß stark zunehmen.
Plato setzt hier an, indem es als KI-gestützte Plattform Vertriebs- und Beschaffungsprozesse grundlegend verändert. Unsere Lösung ermöglicht es Unternehmen, proaktiv zu arbeiten, Kunden besser zu verstehen und durch Automatisierung von Routineaufgaben effizienter zu agieren. Mit smarter Bedarfsprognose, automatisierter Bestellabwicklung und optimierten Entscheidungen können Unternehmen ihren Umsatz um 8–10 % steigern, die Bestände um 15–20 % reduzieren und bis zu 1,6 Milliarden Tonnen CO₂ jährlich einsparen.
Unsere Vision geht jedoch über Digitalisierung hinaus: Wir wollen den Großhandel nicht nur nachhaltiger, sondern auch resilienter und wettbewerbsfähiger machen. Indem wir die größten Schwachstellen herkömmlicher ERP-Systeme adressieren, gestalten wir die Branche neu und legen das Fundament für eine wirtschaftlich und ökologisch zukunftsfähige Handelswirtschaft.
Wie ist die Idee zu Plato entstanden ?
Die Idee zu Plato entstand aus meiner persönlichen Erfahrung im Familienunternehmen, das im Presse-Großhandel tätig ist. Ich erkannte, dass viele Großhändler Schwierigkeiten haben, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Gemeinsam mit meinen Mitgründern Matthias Heinrich und Oliver Birch beschlossen wir, eine Lösung zu entwickeln, die den Großhandel durch den Einsatz von KI unterstützt, anstatt ihn zu verdrängen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Plato erklären ?
Plato ist wie ein intelligenter Assistent für Vertriebler im Großhandel. Er hilft dem Mitarbeiter, Kunden besser zu verstehen, zeigt auf, welche Produkte sie benötigen könnten, und erledigt Routineaufgaben wie das Erstellen von Angeboten und Aufträgen automatisch, sodass mehr Zeit für die wichtigen Dinge bleibt.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Unser grundlegendes Konzept, den Großhandel durch KI zu unterstützen, ist gleich geblieben. Allerdings haben wir unser Produkt kontinuierlich weiterentwickelt, unsere ERP-Integrationen vertieft und an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst, um ihnen noch mehr Mehrwert zu bieten.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Plato wird als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten. Unternehmen zahlen einen monatlichen Betrag für unsere Plattform und profitieren von unseren KI-gestützten Analysen und Automatisierungen, die ihre bestehenden ERP-Systeme ergänzen und ihre Vertriebsprozesse optimieren.
Wie genau hat sich Plato seit der Gründung entwickelt ?
Seit unserer Gründung sind wir von einem Team aus 3 Gründern und einer Idee auf ein Team mit bald 20 Experten und einer Vielzahl an führenden deutschen Großhandelskunden angewachsen. Wir haben erfolgreich Partnerschaften mit innovativen, führenden ERP-Anbietern aufgebaut und unsere Plattform kontinuierlich verbessert. Unsere KI-Analysen und Automatisierungen haben vielen Unternehmen geholfen, ihre Effizienz zu steigern und ihre Umsätze zu erhöhen.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Unser Team wächst gerade auf 20 Experten in den Bereichen KI, Softwareentwicklung und Großhandel.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wie bei jedem Startup gab es Herausforderungen, insbesondere bei der Integration unserer Lösung in die vielfältigen ERP-Systeme unserer Kunden. Teilweise mussten wir hier Prozesse nochmal neu denken und Wege mehrfach gehen, um ein skalierbares Produkt zu entwickeln. Diese Erfahrungen haben uns jedoch geholfen, unsere Prozesse zu verbessern und flexibler auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Wir haben gelernt, dass wir über mehrere Kunden hinweg eine Prozessautorität aufbauen müssen, um der Industrie Best-Practice Ansätze zu vermitteln. Eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist entscheidend, um ihre spezifischen Anforderungen zu verstehen und unsere Lösung entsprechend anzupassen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Unser Fokus auf den (technischen) Großhandel und die Entwicklung einer spezialisierten KI-Lösung hat es uns ermöglicht, einen echten Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen und uns als führende Sales-Intelligence-Plattform in diesem Sektor zu etablieren.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Plato hat erfolgreich eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 6,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Diese Runde wurde von Cherry Ventures angeführt, begleitet von Angel-Investoren aus renommierten Unternehmen wie Microsoft, SAP, NVIDIA, Celonis, Personio, Forto, Sennder und weiteren Industriegewichten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
In den kommenden 12 Monaten planen wir, unsere Plattform weiter auszubauen, neue Funktionen zu integrieren und unsere Marktpräsenz im Großhandel zu stärken. Wir werden unser KI und Data Team weiter verstärken und zudem möchten wir weitere Partnerschaften eingehen, um noch mehr Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Vertriebsprozesse zu unterstützen.
Vielen Dank für das Interview.