Cloover’s Software hilft Installateuren zu wachsen

Hallo Jodok, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Cloover kurz vor:

Ich bin Jodok und habe 2022 gemeinsam mit meinen zwei Co-Foundern Valentin und Peder, die ich über YC und einen VC kennengelernt habe, Cloover gegründet.
Valentin bringt wertvolle Erfahrung aus dem Aufbau seines eigenen SaaS-Startups mit und verantwortet bei Cloover die Bereiche Product und Tech. Peder verfügt über langjährige Finance Experience und ist bei uns für alle Finanzthemen zuständig. Ich selbst habe zuvor viele Jahre im Bereich ESG-Finanzierung gearbeitet, sowie mein erstes B2B SaaS-Unternehmen Evenito gegründet und zu einem profitablen
Unternehmen aufgebaut.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Cloover beschleunigt den Übergang zu erneuerbaren Energien in Privathaushalten durch maßgeschneiderte Finanzierungslösungen, vor allem in Deutschland und der DACH-Region. Was uns auszeichnet, ist unser Ansatz, die Silos zwischen Installateuren, Hausbesitzern, Finanzinstituten und Regulatoren zu durchbrechen.
Wir entwickeln Software, die Installateure befähigt, ihre Abläufe zu optimieren und Projekte effizienter umzusetzen, während sie gleichzeitig in der Lage sind, den Massenmarkt gezielter anzusprechen und zu erschließen. Somit verbinden wir alle relevanten Akteure, um den Weg für eine nachhaltige Energiewende zu ebnen.
Ursprünglich mit Finanzierung als Go-to-Market Strategie gestartet, erweitern wir unser Angebot nun sukzessive um weitere Softwarelösungen wie beispielsweise Leadgenerierung.

Welches Problem wollt Ihr mit Cloover lösen?

Die Energiewende befindet sich noch in den Anfängen, und wir sind weit davon entfernt, die Net Zero-Ziele für 2030 und 2050 zu erreichen. Ein Schlüssel zur Lösung dieses Problems ist die flächendeckende Installation von Photovoltaikanlagen im Wohnsektor. Dabei wird jedoch ein Großteil – etwa 85 % – dieser Installationen von kleinen, lokalen Betrieben übernommen, die oft nicht über die Ressourcen und Strukturen großer Anbieter wie Enpal verfügen. Dadurch drohen sie im Wettbewerb zurückzufallen. Gleichzeitig bleibt der Massenmarkt ohne geeignete Finanzierungsmodelle außen vor, da viele Haushalte sich nachhaltige Energieprodukte sonst nicht leisten können. Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Ausbau von Solaranlagen deutlich beschleunigt werden, und es ist unerlässlich, die lokalen Installateure gezielt zu unterstützen. Nur durch die Bereitstellung passender Tools und Finanzierungsmodelle können sie ihre wichtige Rolle in der Energiewende weiter stärken und den Massenmarkt erfolgreich bedienen.

Wie ist die Idee zu Cloover entstanden ?

Nachdem ich meine Karriere in Sustainable Finance gestartet und danach ein erfolgreiches B2B SaaS-Startup aufgebaut habe, wollte ich meine zwei Leidenschaften verbinden und ein Climate-Fintech gründen. Schnell wurde uns klar, dass wir die Energiewende nur erreichen können, wenn wir jeden einzelnen Player im Space unterstützen und ihnen die gleichen Opportunitäten geben, wie sie den
größeren Akteuren zur Verfügung stehen. Dazu gehören Software, Finance und Energieelemente. Wir fokussieren uns auf die über 100.000 Installationsbetriebe in Europa, welche Solar, Energiespeicher, Wärmepumpen und EV-Charging-Stationen anbieten.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Cloover erklären ?

Cloover hilft Menschen, ihre Häuser mit erneuerbaren Energien wie Solaranlagen auszustatten. Wir machen es ihnen einfacher, indem wir die Finanzierung dafür bereitstellen und sicherstellen, dass die Handwerker alles schnell und reibungslos installieren können. So wird es für jeden möglich, umweltfreundlicher zu leben, ohne sich um komplizierte Prozesse oder Kosten Sorgen machen zu müssen.
Insbesondere ermöglichen wir dieses also auch denjenigen, die es sich regulär nicht leisten könnten, ein Teil der Energiewende zu werden. Gleichzeitig helfen wir Installateuren, mit Software ihren Arbeitsalltag leichter zu machen, sodass sie sich vom Wettbewerb absetzen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Unser Geschäftsmodell basiert darauf, Installateure, Hausbesitzer und Finanzinstitute effizient zusammenzuführen. Wir sind asset-light und arbeiten eng mit Installateuren als Partnern zusammen – sie akquirieren ihre Kunden selbst, während wir sie mit maßgeschneiderten Finanzierungslösungen, sowie unserer Software unterstützen. Mithilfe unserer Finanzierungslinie und eigenem Underwriting können wir schnelle und flexible Finanzierungsangebote bereitstellen. So wird der gesamte Prozess von der Finanzierung bis zur Installation reibungslos in den Vertriebsprozess der Installateure integriert, was sowohl Zeit als auch Kosten spart und den Zugang zu erneuerbaren Energien vereinfacht.

Wie genau hat sich Cloover seit der Gründung entwickelt ?

Seit der Gründung in 2022 haben wir uns stetig weiterentwickelt. Gestartet sind wir zunächst in Schweden und sind dann in weitere Märkte wie die Niederlande und die Schweiz expandiert. Unseren Kernmarkt und Hauptfokus haben wir mittlerweile aber auf dem deutschen Markt gefunden, den wir derzeit aktiv ausbauen. Hier sehen wir großes Potenzial und arbeiten intensiv daran, unsere Lösungen weiter im Markt zu etablieren. Unser Ziel ist es zusätzlich, Installateuren nicht nur Finanzierungslösungen, sondern auch Tools zu bieten, mit denen sie ihre Projekte effizienter umsetzen und neue Marktchancen nutzen können. So möchten wir uns langfristig als Software-Player in der Branche etablieren.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir finanzieren jeden Monat einige hundert Anlagen und unser Team umfasst aktuell rund 18 Personen. Wir sind allerdings stark am wachsen und immer auf der Suche nach neuen Talenten. Unsere offenen Stellenausschreibungen findet ihr hier.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Obwohl wir in Schweden gestartet und in andere Märkte expandiert sind, hat es Zeit gebraucht, bis wir den richtigen Markt für uns gefunden haben. Deutschland bietet durch seine niedrige Marktdurchdringung, hohe Bevölkerungszahl, hohen Strompreisen sowie attraktive Förderungen ideale Voraussetzungen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, solche regulatorischen und makroökonomischen Faktoren im Blick zu behalten.
Zudem hat sich beim Hiring gezeigt, dass das Alignment des Teams mit unserer Vision und Mission entscheidend für den langfristigen Erfolg ist. Es geht nicht nur um Qualifikationen, sondern darum, Menschen zu finden, die unsere Werte teilen und genauso leidenschaftlich an die Energiewende glauben. Dieses Alignment sorgt dafür, dass unser Team gemeinsam an unserem Wachstum und der Weiterentwicklung von Cloover arbeitet.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben daraus gelernt, dass Märkte auch innerhalb von Europa stark variieren können, vor allem in Bezug auf Regulierungen und Energiepreise. Unser Finanzierungsmodell für Energieprodukte wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich reguliert, was bedeutet, dass wir unser Angebot immer wieder
anpassen müssen, um den lokalen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Was wir wirklich richtig gemacht haben, ist die agile und flexible Einstellung unseres Teams. Trotz der Herausforderungen in verschiedenen Märkten sind wir lean geblieben und konnten schnell Anpassungen an unserem Angebot vornehmen, um Product-Market-Fit zu erreichen. Unsere Effizienz zeichnet sich besonders dadurch aus, dass wir viele Prozesse automatisieren, um den Headcount klein halten. Diese
Herangehensweise ermöglicht es uns, neue Features besonders schnell zu implementieren und flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir haben Anfang dieses Jahres eine Seed-Runde in Höhe von 114 Millionen US-Dollar abgeschlossen, angeführt von Lower Carbon Capital und mit der Beteiligung unserer bestehenden Investoren 9900 Capital und QED. Wir sind stolz, hiermit renommierte Investoren aus den Bereichen Bereich Fintech und Climate Tech an unserer Seite zu haben, die uns nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrem fachlichen Know-how unterstützen, um unsere Vision weiter voranzutreiben.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

In den kommenden Monaten liegt unser Fokus darauf, unsere Basis an Installateuren weiter zu skalieren und mehr Projekte zu finanzieren, um die Energiewende aktiv voranzutreiben. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir gleichzeitig daran, weitere Software-Features zu entwickeln, die speziell auf die
Bedürfnisse unserer Installateure zugeschnitten sind. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es uns, wichtige Themen zu identifizieren und unser Produkt kontinuierlich zu verbessern, um unseren Kunden das bestmögliche Angebot zu bieten.

Vielen Dank für das Interview.

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