Pressemitteilung:
- Seit 2021 bestehende Partnerschaft zielt darauf ab, mehr Lebensmittel für Menschen am Existenzminimum zur Verfügung zu stellen.
- Beide Partner orientieren sich stark am Sustainable Development Goal #2 zum Thema Hunger und fördern damit die effiziente Umverteilung von Lebensmitteln dorthin, wo sie wirklich gebraucht werden.
Berlin, 13. November 2023: Das 2020 gegründete Berliner Start-up SPRK.global (SPRK) und die Tafel Potsdam geben heute bekannt, dass sie bisher 75 Tonnen überproduzierte, bestens genießbare Lebensmittel an Bedürftige umverteilt haben und ihre Partnerschaft fortsetzen. Beide kooperieren seit 2021, um Hunger und Ressourcenverschwendung zu reduzieren. Die Organisationen eint, dass sie Lebensmittelverschwendung reduzieren und überschüssige Lebensmittel dorthin umverteilen, wo diese wirklich gebraucht werden. Das Besondere: über SPRK.global erhält die Tafel Potsdam frische und überschüssige Waren, die bereits innerhalb der Lieferkette anfallen. Mit einem breiteren Netzwerk innerhalb der Lieferkette kann SPRK solche überschüssigen Lebensmittel für die Tafel Potsdam als NGO leichter ausfindig machen und bedarfsgerecht verteilen.
Hand in Hand: Digitalwirtschaft und NGOs
SPRK betreibt eine B2B-Distributionsplattform für überproduzierte Lebensmittel der Lieferkette. Diese fungiert quasi als ein Second-Hand-Markt für Lebensmittel aus der Lieferkette, die sonst entsorgt werden würden. Denn die meiste Lebensmittelverschwendung (61 Prozent) fällt bereits am Anfang und in der Mitte der Lebensmittellieferkette an.
Gründer und CEO von SPRK.global, Alexander Piutti, erklärt: „Mit der Tafel Potsdam als weiterer Abnahmepartner unserer Lebensmittel können wir zusätzlich etwas Gutes tun. Die Kooperation ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Unsere Mission ist es, die Lebensmittelverschwendung mit unserer Distributionsplattform weltweit herunterzufahren und alle Abnahmepartner entlang der Lebensmittellifeferkette mit genau den Lebensmitteln zu versorgen, die sie wirklich benötigen. Wir bewegen bereits Tonnen an Lebensmitteln dorthin, wo sie wirklich gebraucht werden und wollen durch die Umverteilung auch die Überschussproduktion langfristig herunterfahren. Für uns ist es wichtig, alle Akteure dabei mitzunehmen, weshalb wir entsprechend auch mit nationalen und internationalen NGOs zusammenarbeiten. Monatlich gehen circa zehn Prozent unserer umverteilten Lebensmittel als Spende oder zu vergünstigten Preisen an NGOs, wie z.B. die Tafel Potsdam, Die Arche Berlin, Leib und Seele Berlin, das SOS-Kinderdorf Berlin und die German Food Bridge, die wir seit 2022 mit Lebensmitteln für die Ukraine beliefern. Wir freuen uns über alle Lieferkettenakteure, die mit uns die Lebensmittelverschwendung reduzieren möchten.”
Partnerschaft mit Wirkung
Die Tafel Potsdam gehört mit zu den größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Sie bringt Lebensmittel zu denen, die sie brauchen, und bewahrt gleichzeitig wertvolle Lebensmittel vor der Vernichtung. Jede Woche erreicht die Tafel Potsdam circa 2.000 Bedürftige mit ihren Lebensmitteln-Spenden und hat dafür neben Festangestellten über 200 Ehrenamtliche im Einsatz. Leiterin der Tafel Potsdam, Imke Georgiew, betont: “Wir freuen uns sehr, dass neue Geschäftsmodelle, wie das von SPRK, NGOs wie die Tafel Potsdam mitdenkt. Wir können unseren Bedarf bei SPRK, ebenso wie andere Lieferkettenteilnehmer, wöchentlich melden und erhalten so auch wöchentlich Lebensmittel, vor allem frisches, überschüssiges Obst und Gemüse. Die Zusammenarbeit gibt uns eine gewisse Spendensicherheit und bessere Planbarkeit.”
Über SPRK.global
Das Berliner Impact-Start-up SPRK.global digitalisiert die Lebensmittellieferkette und sorgt dafür, die Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette und den damit korrespondierenden Klimaschaden deutlich zu reduzieren. Dabei konzentriert sich das Start-up auf den Anfang und die Mitte der Lieferkette, denn rund 60 % der weltweiten Lebensmittelverschwendung fallen bereits hier an.
Weltweit werden jährlich 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet, davon allein mindestens 11 Millionen Tonnen in Deutschland. Um diese Herausforderung zu lösen, baut SPRK.global eine KI-gesteuerte Distributionsplattform auf. Das Ziel: eine rasche und bedarfsgerechte Umverteilung bzw. Verarbeitung überschüssiger und bestens genießbarer Lebensmittel, bei systematischer Berücksichtigung von kommerziellen Partnern, verarbeitenden Betrieben und NGOs auf der Abnehmerseite. Das digital-unterstützte, rasche Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage steigert die Effizienz der Lieferkette erheblich und ermöglicht somit langfristig die Reduzierung der Lebensmittelüberproduktion. So baut SPRK im Schulterschluss mit den Akteuren der Lieferkette eine geschlossene Kreislaufwirtschaft für den Lebensmittelsektor auf, spart Ressourcen und schützt das Klima durch Vermeidung unnötiger CO2-Emissionen. Dabei orientiert sich das Start-up eng an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.
Mit seinem Technologieansatz hat SPRK 2020 weltweit den ersten Platz beim größten „Tech For Good”-Wettbewerb, der XTC Extreme Tech Challenge, für nachhaltige Start-ups (Kategorie Smart Cities) belegt und wurde 2021 für den Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ (Kategorie Digitalisierung) sowie 2023 für den Deutschen Digitalpreis (McKinsey und Handelsblatt) und den UN World Food Forum Startup Innovation Award nominiert.
Über Tafel Potsdam
Die Tafel Potsdam ist ein im Jahr 1998 gegründeter gemeinnütziger Verein, der sich u.a. über Geld- und Lebensmittelspenden finanziert. Die Organisation leitet überschüssige, aber einwandfreie Lebensmittel weiter, um die Verschwendung zu reduzieren und zur Umweltschonung beizutragen. Die Tafel Potsdam transportiert gespendete Lebensmittel (Obst, Gemüse, Brot und Backwaren, Konserven, Milch-, Käse- und Wurstwaren) von den Spendern in die Zentrale der Tafel. Dort werden die Spenden von den Ehrenamtlichen kontrolliert und sortiert. Danach werden Kisten für die Tafelkunden gepackt, die am Nachmittag in der Zentrale und an mehreren dezentralen Ausgabestellen ausgegeben. Zusätzlich unterstützt die Tafel noch andere Einrichtungen mit Lebensmittel wie z.B. die Suppenküche Potsdam, wo für Bedürftige ein warmes Mittagessen gekocht wird. Spender sind neben Privatleuten vor allem Groß- und Lebensmittelmärkte, Lebensmittelhersteller und Bäckereien. Bei den Spenden handelt es sich meist um Lebensmittel, die im Handel bereits aussortiert wurden (Saisonware wie Weihnachts- und Osterartikel, Überschuss oder Ware kurz vor Ende ihres Haltbarkeitsdatums), jedoch noch weiterhin genießbar sind. Durch das Projekt werden jede Woche 10 Tonnen Lebensmittel von 16 freiwilligen Fahrern transportiert und so mehr als 1200 Hilfebedürftige in Potsdam unterstützt.